Malteser Hilfsdienst e.V. Wuppertal

Katastrophenschutz - Was ist das?

Ein Großschadensereignis (Katastrophen gibt es per Definition in NRW eigentlich nicht mehr) ist ein Ereignis, das die Feuerwehr (die in erster Linie in NRW für sowas zuständig ist) nicht mit ihren normalerweise vorhandenen Mittel bewältigen kann.

Was kann die Feuerwehr dann machen? Die Feuerwehr kann sich Hilfe bei den Freiwilligen des Katastrophenschutzes holen, die sich mit dem Problem auskennen:

wenns brennt - die Freiwillige Feuerwehr.
bei technischen Problemen - das Technische Hilfswerk
bei medizinischen Problemen - die Hilfsorganisationen

Der Katastrophenschutz ist also die Reserve in der Hinterhand. Welche Rolle spielen die Malteser? Wir sind eine der großen Hilfsorganisationen in Deutschland und sind in Wuppertal gemeinsam mit dem Arbeiter-Samariter-Bund, dem Deutschen Roten Kreuz und der Johanniter Unfallhilfe im Katastrophenschutz tätig. In Wuppertal halten wir folgende Komponenten zur Unterstützung der Feuerwehr vor:

Betreuungskomponente - alles um nicht- oder leichtverletzte Menschen zu versorgen, die plötzlich im Schlafanzug aus ihrer Wohnung raus mußten.
San-Behandlungs-Komponente - zwei Fahrzeuge mit viel Material um Verletzte vor Ort zu behandeln, bis ausreichend Transportkapazität zu den Krankenhäusern oder Aufnahmekapazität in den Krankenhäusern besteht.
San-Transport-Komponente - ein Rettungswagen und zwei Krankenwagen zum Transport von Verletzten.
Technik-Komponente - Licht, Strom, Technik, Werkzeug für den Eigenbedarf.
Führungs-Komponente - ein Fahrzeug mit umfangreicher Kommunikationsausstattung.

Wer kann mitmachen?

Eigentlich kann jeder mitmachen der Lust hat zu lernen wie man anderen Menschen helfen kann und ein bisschen Zeit mitbringt. Zum Einsatz kommt aber nur derjenige, der mindestens 18 Jahre alt ist, eine gewisse medizinische Ahnung hat und sich im Einsatzgeschehen richtig verhalten kann.

Verpflichtung statt Wehr- oder Zivildienst

Für die Herren ist es interessant zu wissen, dass man sich auch sechs Jahre im Katastrophenschutz verpflichten kann, statt Wehr- oder Zivildienst abzuleisten. Wer also nicht nach der Ausbildung (dann wenn man gerade anfängt Geld zu verdienen, dann wenn der Arbeitgeber einen in einen festen Vertrag übernehmen möchte) für ein knappes Jahr durch den Schlamm krabbeln möchte, sich von Vorgesetzten anbrüllen lassen möchte oder mit Bettpfannen durch die Gegend laufen möchte, kann als eine Art Hobby nebenbei seinen Dienst im Katastrophenschutz ableisten. Doch sei gewarnt - ganz nebenbei geht es nicht - die Malteser werden doch so einige deiner Abende im Monat und des öfteren das Wochenende in Anspruch nehmen. Wir werden Dir auch nicht versprechen, dass du nie durch den Schlamm krabbelst (oder alternativ auf der A1 bis zum Hals im Schnee stehst und heißen Tee an Wohnwagen-Gespann-Fahrer mit Sommerreifen verteilst), wir werden Dir auch nicht versprechen, dass dein Gruppenführer nicht mal böse auf dich ist, wenn Du Sch... baust und genausowenig werden wir Dir nicht versprechen, dass Du nicht mal mit ner Bettpfanne durchs Krankenhaus rennst (Zur Rettungsdienstausbildung gehört nun mal auch ein Krankenhauspraktikum).

Häufig gestellte Fragen zur "Verpflichtung"

Warum sollte man sich verpflichten?
Der größte Vorteil der Verpflichtung im Katastrophenschutz besteht natürlich darin, daß Du zwischen Schule und Studium oder Beruf keine Zeit verlierst. Allerdings - als einziger Beweggrund wäre das ein bißchen wenig. Du solltest Dich schon mit den Maltesern und ihren Aufgaben und Zielen identifizieren können.
Wer kann sich verpflichten?
Jeder wehrpflichtige junge Mann zwischen 18 und 25 Jahren, der noch keinen Einberufungsbescheid erhalten hat. Die körperliche Eignung wird entweder durch die Musterung ("T-irgendwas") oder durch eine betriebsärztliche Untersuchung festgestellt. Damit Du weißt, ob Du es bei uns aushältst, und wir wissen, ob Du zu uns paßt, gibt es eine sechs monatige Probezeit.
Ab wann kann ich mich verpflichten?
Am besten gleich heute! Wenn Dir erst einmal der Einberufungsbescheid ins Haus geflattert ist, ist es normalerweise zu spät. Also: vorher drum kümmern. Den nötigen Papierkrieg führen wir gemeinsam mit Dir.
Wie lange dauert die Verpflichtung?
Vom Wehrdienst freigestellt wird, wer sich für mindestens sechs Jahre zur Mitwirkung im Katastrophenschutz verpflichtet. Mitwirkung bedeutet, an den regelmäßigen Ausbildungsveranstaltungen teilzunehmen, Übungen mitzumachen, und alle anderen Dienste, die auf dem Dienstplan stehen.
Was ist, wenn ich aus beruflichen/privaten/Studien- Gründen meine Verpflichtung unterbrechen will?
Es gibt die Regelung, dass man sich einmal in seiner Verpflichtungszeit für die Dauer von bis zu sechs Monaten von der Mitwirkungspflicht per Antrag befreien lassen kann. Diese Zeit wird dann nicht auf die Verpflichtungsdauer angerechnet. Außerdem kann man einmal für ein Jahr Pause machen. Dieses Jahr wird dann aber an die Mindestzeit angehängt.
Was ist, wenn ich Pflichtveranstaltungen versäume?
Wenn Du einen Termin nicht wahrnehmen kannst, kannst Du Dich in der Regel beurlauben lassen. Das gilt besonders, wenn Du wegen schulischer oder beruflicher Gründe verhindert bist. Auch Urlaub darfst Du natürlich mal machen. Wer aber fortgesetzt unentschuldigt fehlt, kann nach mehrmaliger Ermahnung entpflichtet werden (und damit wird ein verspäteter Besuch bei der "starken Truppe" fällig.)

Kontakt

Wenn Du Interesse hast, komm einfach bei einer Gruppenstunde vorbei. Termine von Gruppenstunden findest Du im Dienstplan (sind mit Ort:"HH" für Veranstaltungen auf der Wache in der Heckinghauser Str.76-78 und mit "OHS" für Veranstaltungen im Katastrophenschutz-Zentrum in der Otto-Hahn-Str.22 gekennzeichnet).

Wenn Du nicht gleich vorbei kommen möchtest, schreib eine E-Mail (siehe "Unsere Gruppen") oder ruf an (0202/ 26 25 70) und hinterlaß eine Nachricht mit Telefonnummer für Martin Klasen, damit wir dich zurückrufen können. Es kann schon mal ein paar Tage dauern bis Du einen Rückruf bekommst, wir sind im Katastrophenschutz alle ehrenamtlich tätig und daher auch nicht jeden Tag auf der Wache.